Gipfel der Bildung_9_Wagner
Shownotes
ES GEHE NICHT um ein einfaches Mehr an Wissenschaftskommunikation, sagt die Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Dorothea Wagner. "Der Wissenschaftsrat hat festgestellt, dass wir keinen qualitativen Mangel haben." Worauf es ankomme: dass die vorhandene Wissenschaftskommunikation besser werde.
Im "Gipfel der Bildung" mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda sagt die Informatik-Professorin und Algorithmus-Expertin, warum das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium von Bund und Ländern der Wissenschaftskommunikation jetzt ein Positionspapier gewidmet hat. Und Wagner erklärt, warum der Wissenschaftsrat sich dabei in eine direkte Gegenposition zu Noch-Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) begibt. Karliczek hatte 2019 angekündigt, dass Wissenschaftskommunikation verpflichtender Bestandteil jedes Forschungsprojekts werden solle, das von ihrem Ministerium gefördert werde. "Das hielte ich nicht für sonderlich zuträglich für die Qualität von Wissenschaftskommunikation", sagt Wagner.
Wissenschaftskommunikation gehöre im Gegensatz zu Lehre und Forschung nicht zu den zentralen Dienstaufgaben von Wissenschaftlern. "Es kann tatsächlich der einzelne auch sagen: Das mache ich nicht", sagt Wagner. "Aber das ganze Wissenschaftssystem als Ganzes muss auskunftsfähig sein." In jedem Fall aber laute der Appell des Wissenschaftsrates an die Wissenschaftler: "Bitte schaut auch ein bisschen über den eigenen Tellerrand hinaus. Seid euch bewusst, welche Bedeutung euer Fach für die Öffentlichkeit haben kann, und seid euch bewusst, dass ihr dann auch danach gefragt werdet. Überlegt euch im Vorhinein, wie ihr reagiert."
Außerdem spricht Wagner über den von Ministerin Karliczek angestoßenen "FactoryWisskomm"-Prozess, über die Kommunikationsstrategie des Wissenschaftsrats und sie erzählt, warum sie sich im Wissenschaftsrat engagiert. Dem Klischee zufolge seien Informatiker ja Nerds, und da sei auch etwas dran, sagt Wagner. Aber "ich bin unter den Informatik-Nerds vielleicht die kommunikative."
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